Berlin-Brandenburg zählt seit Jahren zu den Gründerhochburgen. Was macht den Standort so interessant/reizvoll für Gründer und junge Unternehmen?
StBK-Berlin: „Die Start-ups in Berlin haben im letzten Jahr rund 2,1 Milliarden Euro von Investoren eingesammelt. Im europäischen Städte-Ranking der Beratungsfirma EY ist Berlin damit die Nummer eins – vor London (1,7 Milliarden Euro), Stockholm (992 Millionen Euro) und Paris (687 Millionen Euro). Auf den Plätzen fünf und sechs rangieren Hamburg mit 296 und München mit 206 Millionen Euro. Die Gründe warum Berlin-Brandenburg seit Jahren zu den Gründungshochburgen gehört sind so vielfältig wie die Stadt Berlin: Gründer sind vom Wirtschaftspotential der Stadt überzeugt, die Lebenshaltungskosten sind im Vergleich zu anderen europäischen und amerikanischen Metropolen verhältnismäßig gering, Ideen können auch mit wenig Geld umgesetzt werden und man lebt gerne hier in dieser Stadt/Region.“
Gut vorbereitet in die Gründung – Welche Tipps haben Sie für einen erfolgreichen Start?
StBK-Berlin: „Es passiert leider immer wieder, dass der Schritt in die Selbständigkeit auf die leichte Schultern genommen wird. Haben Sie nicht das notwendige Wissen die einzelnen Phasen der Existenzgründung kritisch zu hinterfragen wenden Sie sich an eine Steuerberaterin oder an einen Steuerberater. Die betriebswirtschaftliche Beratung der Mandanten gehört heute zu unserem selbstverständlichen Aufgaben-, Anforderungs- und Leistungsprofil. In der Phase 1 ist zu prüfen, ob für die Gründungsidee und das Angebot eine Marktlücke und eine entsprechende Nachfrage vorhanden sind. Bei der Frage der Durchführbarkeit in der Phase 2 geht es um die persönliche Eignung. Neben einer guten Geschäftsidee sollte Durchsetzungsfähigkeit, Belastbarkeit und die Bereitschaft (vorübergehend) auf Freizeit und Urlaub zu verzichten, vorhanden sein. Hier ist auch die Frage der optimalen Rechtsform zu beantworten. In der Phase 3 werden die Ziele in Form von Zahlen konkretisiert und fließen in den Gründungsplan ein. Der Ablauf der Gründung wird festgelegt. Die Zahlen werden kritisch hinterfragt: Zinsen, Tilgung, Steuerbelastungen und die laufenden Lebenshaltungskosten kommen auf den Prüfstand. In der Phase 4 werden die im Gründungsplan festgelegten Maßnahmen Schritt für Schritt umgesetzt. Finanzmittel werden beschafft, Investitionen durchgeführt, das Unternehmen kann starten.“
Warum scheitern Start-ups/Unternehmen aus Ihrer Sicht?
StBK-Berlin: „Fehlt es an Selbstbewusstsein, Optimismus oder einer guten Geschäftsidee ist die Gründung in Frage zu stellen oder der Ansatz neu zu überdenken. Eine kritische und genaue Vorbereitung im Vorfeld der Gründung ist damit eine Investition in die Zukunft. Eine potenzielle Existenzgründerin, ein potenzieller Existenzgründer, muss also nicht nur das passende Produkt oder Dienstleistungskonzept entwickeln, sondern vorab eine Reihe von Fragen kritisch prüfen. Zu den entscheidenden Erfolgsfaktoren zählen: persönliche Eigenschaften, Unterstützung aus dem familiären Umfeld, fachliche Kompetenz, ausreichende Eigenmittel, realistische Kalkulation des Finanzierungsbedarfs, Klärung der steuerlichen und sozialversicherungsrechtlichen Rahmenbedingungen. Ein zentraler Erfolgsfaktor ist die sorgfältige und unabhängige Beratung von Experten.“